Wandbild Stadtmission

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2016 entstand für die Berliner Stadtmission ein Wandgemälde in einem partizipativen Prozess. Dieses Gemälde ist 150 qm groß und ca. 10 Minuten Fußweg vom Berliner Hauptbahnhof entfernt (10557 Berlin, Sydlitzstr. 21). Einen Einblick dazu erhalten Sie über zwei Kurzfilme von C. Clar (Dauer 2,5 Minuten).
Ein Kurzfilm zeigt den gesamten Ablauf, der zweite Kommentare von drei Personen:
Eine Lehrerin schildert ihren Eindruck, die mit ihrer Klasse zu Gast im gegenüberliegenden Jugendgästehaus ist, einer der beteiligten Sozialarbeiter beschreibt was ihn berührt hat und ein zufällig befragter Herr aus der Nachbarbarschaft äußert sich als Architekt.

Mein Wunsch war, mich vor der Entwicklung eines Fassadenbildes sowohl mit dem Auftraggeber als auch mit denjenigen zu unterhalten, die das Gebäude unmittelbar nutzen. Dabei galt als Ideal, das Kunstprojekt soweit wie möglich gemeinsam mit den Beteiligten zu entwickeln. Meine Rolle war nicht im Voraus festgelegt. Es war offen, ob ich mehr Künstlerin oder Moderatorin sein würde. Ich wollte mich flexibel auf einem Kontinuum bewegen, dessen einer Pol die Verwirklichung meiner künstlerischen Idee und dessen anderer Pol die Moderation eines künstlerischen Prozesses war.
Das Thema des Bildes leitete ich aus Interviews mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berliner Stadtmission ab. Besondere Beschreibungen der interviewten Personen übersetzte ich in kleine Skizzen. Diese fasste ich in komplexere Skizzen zusammen. Anschließend diskutierte und modifizierte ich sie mehrfach bis die Hauptskizze entstand, die ich „Schicksalssprünge“ nannte.
Das Wandgemälde vermittelt den Betrachtenden die Themen, die dort auf dem Gelände verhandelt werden. Die Berliner Stadtmission bietet nicht nur Wohnraum und Beratung für geflüchtete Familien an, sondern auch für Wohnungslose, nasse Alkoholiker und Straffällige. Außerdem betreibt sie ein Jugendgästehaus für Touristen, die die Stadt besuchen und eine Kantine, wo man zu Mittag essen kann. Das Wandgemälde befindet sich gegenüber. Die Resonanz auf das Bild ist sehr positiv – drei Personen äußern Kommentare im Kurzfilm.